Die Anfänge

Das Laien's Klapp' Theater gibt es bereits seit 1989 unter dem Dach der VHS in Ratingen, doch die Anfänge liegen auch für unsere dienstältesten Mitglieder im Dunkeln. Wir kennen nicht das Datum der ersten Probe und von der ersten Aufführung außer Titel und Autor leider auch nur das Premierendatum. Die Gründermütter und –väter sind leider nicht mehr aktiv dabei – Ende 1997 verließ uns mit unserer damaligen Leiterin Astrid Siemes die letzte Frau der ersten Stunde. Die Tradition jedenfalls erzählt von einer hochmotivierten Gruppe, die sich aufmachte, die Ratinger Kulturlandschaft zu beleben. Qualitativ hochwertiges Laientheater sollte dem interessierten Publikum geboten werden – und dabei sollte der Spaß für alle Beteiligten natürlich nicht zu kurz kommen. Und damit beginnt unsere Geschichte....

 

Rückblick

In 30 Jahren haben wir schon eine Menge auf die Beine gestellt, respektive auf die Bühne gebracht. In erster Linie beherrschten bislang Komödien den Spielplan, wie zum Beispiel 'Gerüchte, Gerüchte' (1996) und 'Ein ungleiches Paar' (1998), beides Stücke von Neil Simon. Doch auch 'ernste Kost' stand schon auf dem Programm. So wurde 1995 das Drama 'Die gefährlichen Liebschaften' mit großem Erfolg im Stadttheater aufgeführt, gefolgt von 'Die Zofen' von Jean Genet im April 2000, und fünf Monologen aus Christine Brückners 'Wenn Du geredet hättest, Desdemona', die im November 2004 anlässlich unseres 15-jährigen Jubiläums auf die Bühne gebracht wurden. Im Januar 2001 wurde erstmals auch ein Märchen gespielt: 'Der Wunschpunsch' von Michael Ende. 2006 konnte man den 'Laien's Klapp' auf der Bühne im Medienzentrum mit der Komödie 'Helena - und wer küsst das Trojanische Pferd' von Dieter Bauer erleben.

Seit 2009, pünktlich zu unserem 20 jährigen Bestehen, werden unsere Theaterstücke auf der neuen Bühne der Elsa-Brandström-Schule aufgeführt.
Unsere erste Vorstellung am neuen Aufführungsort war 'Die Nacht der Nächte' von Alexandra Kiening.
Im September 2010 folgte die Komödie 'Frau mit Puppe' .

Zuletzt konnte man den 'Laien's Klapp' im Februar 2019 mit der Komödie 'Sein bestes Stück' von Tino Fröhlich erleben.

Und was es sonst noch so alles von und mit uns gab haben wir unter „Stücke“ aufgelistet. 

 

 

Einblick

Wie viel Arbeit hinter einer gelungenen Inszenierung steht, kann das Publikum oft nur erahnen. Das beginnt schon mit der Auswahl des Stücks. Es muss nicht nur allen Mitwirkenden gefallen, sondern auch die richtigen Rollen bieten. Und hier wird es schwierig, da viele schöne Stücke viel zu viele Männerrollen haben - ein Problem für eine Gruppe mit chronischem Mangel an männlichen Mitspielern. Ist ein Stück gefunden und sind die Rollen verteilt, beginnt die Probenarbeit. Geprobt wird wöchentlich, direkt vor den Aufführungen auch täglich. Text, Mimik, Gestik, Zusammenspiel - das alles will eingeübt sein.

Aber auch hinter der Bühne gibt es immer einiges zu tun. Wer kann welche Requisiten besorgen, wo können Kostüme geliehen, was muss selbst genäht werden, wie soll das Bühnenbild aussehen, wer kann Plakate verteilen.....

Für viele unserer Stücke wurden die Kostüme eigens entworfen und genäht. Am aufwendigsten hierbei waren bislang die Inszenierungen für 'Gefährliche Liebschaften' mit Rokoko Kostümen nach Originalschnitten, die ebenfalls nach zeitgenössischen Vorbildern gefertigten Gewänder der fünf Protagonistinnen in "Wenn du geredet hättest.." und die Ausstattung der Personen in 'Der Wunschpunsch', wo das Spektrum vom Rabenschnabel bis zur päpstlichen Tiara reichte. Dieses Stück hatte auch bisher die bei weitem aufwendigste Kulisse; Kamin und Sargdeckel als Eingangstür und eine sechs Meter lange auf Stoff gemalte Kirchenfront. Kaum weniger aufwendig war die Realisierung des Bühnenbildes für 'Fünf im gleichen Kleid', auch wenn es den Zuschauern wahrscheinlich nicht aufgefallen ist, dass wir die Bühne mit selbstgebauten Podesten um einen Meter nach vorne vergrößert hatten und auch das Bett eine Spezialanfertigung war. Für 'Die Zofen' wurde eine Couch mit grauem Stoff bezogen und die Bühne mit über 400 Kunstblumen ausgestattet.

Allerdings braucht der Aufbau eines guten Bühnenbildes Zeit und mehr als zwei starke Arme. Da uns bei 'Rommé zu Dritt' beides fehlte, gab es Wände aus Stoffbahnen, einen Spiegel aus Alufolie und ein Sofa aus Stühlen - man kann halt auch mit einfachen Mitteln ein Wohnzimmer darstellen. Aber eigentlich lieben wir ja ein schönes, detailreiches Bühnenbild. Wenn also ein Stück nach Ausstattung ruft, wird genäht, gemalt und gebastelt. Und wenn dann ein schöner, repräsentativer Kamin endlich fertig auf der Terasse steht, um zu trocknen, ist man doch richtig stolz. Umso furchtbarer ist es, wenn dann am nächsten Morgen der Kamin (einschließlich des elektrischen Feuers) gestohlen wurde. So passiert drei Wochen vor der Aufführung von "Nur über meine Leiche". Zum Glück gibt es hilfsbereite Ehemänner, die dann erneut Sperrholz holen, und ein zweites Mal sägen, leimen, hämmern, damit dann bei der Premiere unser Prachtkamin doch auf der Bühne steht.

Leider läuft auch sonst nicht immer alles glatt - da wird zum Beispiel ein Mitspieler in der Firma versetzt und kann nicht mehr weitermachen, weil einfach keine Zeit mehr bleibt; oder jemand hatte sich die Arbeit in einer Theatergruppe ganz anders vorgestellt - strenger oder lockerer, jedenfalls anders - und hört auf. Wenn das dann kurz vor der Aufführung passiert, kann das eine Katastrophe sein, muss es aber nicht. Manchmal mussten wir auch feststellen, dass das ausgesuchte Stück doch nicht so toll ist, wie zuerst gedacht - und dann muss man in den sauren Apfel beißen und wieder etwas Neues aussuchen - egal wie viel Zeit und Energie schon in die geplante Aufführung gesteckt wurde. Zum Glück heißt das nicht unbedingt, dass diese ganze Arbeit vergeblich war. Bei den Proben zu Eugene Ionescos 'Die Kahle Sängerin' (1999) haben wir alle sehr viel gelernt, das uns auch später immer wieder beim Rollenstudium helfen sollte, auch wenn wir lieber auf die Aufführung verzichteten als ein Mitspieler ausfiel - absurdes Theater ist halt leider nichts für jeden. Auch die Aufführung von 'Gefährliche Liebschaften' - ursprünglich geplant für 1992 - wurde erst auf Herbst '93 verschoben, ehe sie dann im Mai 1995 mit Erfolg über die Bühne ging.

Egal wie viel man vorher probt und plant - die zwei, drei Wochen vor der Aufführung wird es immer hektisch. Plakate und Handzettel verteilen, proben, Karten verkaufen, proben, letzte Requisiten besorgen oder fertig basteln, proben, Kostüme fertig nähen, proben, Schminkkasten auffüllen, proben, zwischendurch arbeiten oder zur Schule gehen, proben, nochmals den Text anschauen, proben......

Und dann ist es endlich so weit - Premiere. Wir treffen uns so früh wie möglich, schminken uns ('Hat der Hausmeister schon die Garderobe aufgeschlossen?'), ziehen uns an ('Kann mir mal jemand den Reißverschluss zumachen?'), legen letzte Hand an die Dekoration der Bühne ('Hat eigentlich jemand gestern unsere Gläser gespült?'), suchen unsere Requisiten zusammen ('Ich kann meine Tasche nicht finden - hat jemand meine Tasche gesehen?'), kümmern uns um die Abendkasse ('Sind wir eigentlich ausverkauft?', 'Wer kommt denn alles von Deinen Leuten?', 'Weiß einer, ob die Zeitung kommt?') und versuchen unser Lampenfieber im Zaum zu halten ('Ich glaube ich kann meinen Text nicht mehr!'). Und dann ist es soweit - toi, toi, toi - der Auftritt ist da. Wie reagiert das Publikum? Wird gelacht, wenn wir komisch sein wollen? Werden all die kleinen eingebauten Gags bemerkt? Wie kommen die ernsten Stellen rüber? Geht alles glatt?

Und plötzlich ist auch schon wieder alles vorbei - Schlussapplaus - ein tolles Gefühl - kräftig durchatmen, wir haben es wieder einmal geschafft.

Jetzt schnell Freunde und Bekannte abfangen und hören, wie es bei denen angekommen ist. Und wie ist das Echo, bei den Leuten, die wir nicht kennen?

Auf Echo sind wir als Laiengruppe sowieso sehr stark angewiesen - Mund zu Mund Propaganda unserer Zuschauer ist eine gute Sache, aber wenn man wirklich neues Publikum gewinnen will helfen eigentlich nur schöne, große Berichte in den Zeitungen. Schon vor der Premiere gilt ein guter Teil unserer Aufmerksamkeit der lokalen Presse - steht unsere Ankündigung auch drin? Auf welcher Seite? Wie groß? Spannend wird es dann nach der Premiere - wenn wir Glück haben ist eine Kritik bereits am letzten Tag unserer Aufführungen in der Zeitung, und wenn die gut ist, dann kommen vielleicht abends noch Leute, die sonst nicht gekommen wären.... Und da sagt man, Schauspieler leben nur für den Applaus - ach ja.

Aber auch wenn es nicht in der Presse stand - auf ein Lob können wir besonders stolz sein: Zu unserer Premiere von "Helena - und wer küsst das Trojanische Pferd" kam der Autor Dieter Bauer, der nicht nur viel Spaß an unserer rein weiblichen Inszenierung hatte, sondern fand, dass unsere Aufführung genau seinen Vorstellungen entsprochen hat - was will man mehr?!

 

 

Ausblick

 Unter "Aktuell"  gibt es die neuesten Informationen. Wir würden uns freuen, Sie bei einer Aufführung begrüßen zu dürfen.

.... und die Geschichte geht weiter.      

 

Kontakt

Wer Lust bekommen hat auf etwas Theaterarbeit - wir sind kein geschlossenes Ensemble und freuen uns immer über neue Mitspieler, potentielle Souffleusen, begabte Bühnenbildner. Infos hierzu und zu allen anderen Themen den Laien's Klapp betreffend gibt es bei


Alexandra Claus:   laiensklapp@web.de